Kleine Geschichte der Stadt Riga
Die lettische Hauptstadt Riga feierte 2001 ihren 800. Geburtstag, 2012 war es 730 Jahre her, daß die Stadt Mitglied der Hanse wurde und 2014 ist Riga Kulturhauptstadt Europas. Gute Anlässe für neue Bücher über die Stadt. Mit dem Titel "Riga: Kleine Geschichte der Stadt" ist jetzt im Böhlau Verlag ein sehr empfehlenswertes Werk erschienen.
Das Buch verfolgt, wie Riga in der Hansezeit zu einem bedeutenden mittelalterlichen Handelszentrum aufstieg, wie es im 16. Jahrhundert an Polen-Litauen, im 17. Jahrhundert an Schweden und im frühen 18. Jahrhundert an das Zarenreich fiel und wie es nach 1850 schließlich zu einer pulsierenden Großstadt heranwuchs. Die unverkennbaren Narben, die das 20. Jahrhundert im Stadtbild hinterließ, waren für die UNESCO 1997 kein Hindernis, das Stadtzentrum mit seinem faszinierenden Nebeneinander von Backsteingotik, Jugendstil-Pracht und einzigartiger Holzarchitektur als Weltkulturerbe anzuerkennen.
Kaum eine andere Ostseemetropole blickt auf eine ähnlich wechselvolle Geschichte zurück und zeigt derart deutlich ein von mindestens vier verschiedenen Bevölkerungsgruppen – Letten, Deutschen, Russen und auch Juden – geprägtes Gesicht. Der Autor Andreas Fülberth hat mit seiner kleinen Stadtgeschichte über die größte Stadt im Baltikum eine fundierte Informationsquelle und zugleich einen lesenswerten Reisebegleiter geschaffen.
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